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„Kämpfen für den Amateurfussball“

Pokalviertelfinale zwischen Viktoria Berlin und Tennis Borussia findet trotz Einspruch von Blau Weiß 90 statt +++ BFV Präsidium hat sieben Tage Zeit Play Off Regelung rechtlich zu begründen

Wie bekannt wurde hat Oberligist Blau Weiß 90 vor dem heute statt findenden Pokal Viertelfinale zwischen Viktoria Berlin und Tennis Borussia Einspruch beim BFV Sportgericht eingelegt. Der Beirat hatte grünes Licht gegeben, damit die Play Off Regelung (fünf Regionalliga Vereine spielen den Pokal unter sich aus) gestartet werden kann. Auf seiner Homepage veröffentlicht der Oberligist aktuell eine Begründung dafür:

AOK-Landespokal nur für “Auserwählte” ?Reaktion auf die aktuelle Mitteilung des BFVUnsere Sichtweise zu dem Einspruch gegen den vom Berliner Fußball Verband (BFV) beschlossenen Modus zur Fortsetzung des AOK-Landespokals.Unser Präsidium um Michael Meister hat am Montagabend entschieden, den Beschluss des Beirats des Berliner Fußball-Verbands (BFV) vom 04.05.2021 vor dem Sportgericht des BFV anzufechten.Der Einspruch richtet sich gegen die Beiratsentscheidung, den Berliner Landespokal der Amateure ausschließlich mit den fünf Berliner Regionalligisten zu Ende spielen zu wollen. Entgegen der heutigen BFV-Pressemitteilung wurde diese Entscheidung, die der BFV in Absprache mit der Senatsverwaltung für Inneres und Sport getroffen hat, nicht damit begründet, dass die Berliner Fußballvereine unterhalb der Regionalliga keine Trainings- und Spielerlaubnis haben, sondern vielmehr damit, dass nur die Regionalligamannschaften überwiegend „Berufssportler“ in ihren Kadern hätten, was Fußballspiele unter den Bedingungen der aktuellen Corona-Verordnungslage im Land Berlin ausnahmsweise erlaube.Aus unserer Sicht ist diese Begründung in doppelter Hinsicht ein Schlag ins Kontor des Berliner Amateursports:Der besondere Reiz des Landespokals, dass sich die Davids gegen Goliaths in diesem Wettbewerb, dessen Sieger sich für den DFB-Pokal qualifiziert, mit viel Willen und Kampf durchsetzen können, wird durch den von Anfang an vom BFV präferierten Plan vollkommen ignoriert.Die Bevorzugung der Regionalligamannschaften, die übrigens lediglich für die geplanten vier Pokalspiele eine Sonderspielgenehmigung erhalten würden, schließlich wurde die Regionalligasaison des NOFV im April abgebrochen, so dass es aktuell keine Spiel-, sondern lediglich Trainingserlaubnisse gibt, ist sachlich nicht zu rechtfertigen.In einem durchlässigen und offenen Ligasystem sind die in den jeweiligen Vereinen vorhandenen Strukturen, insbesondere auch die Spieleretats, nicht gleichförmig. Ob ein Oberligist am Ende mehr Spieler unter Vertrag hat, die ihren Lebensunterhalt überwiegend durch den Fußballsport verdienen als ein Regionalligist, also definitionsgemäß „Berufssportler“ sind, ist meistens von den sportlichen Ambitionen der Vereinssponsoren und Mäzene abhängig. Eine entsprechende Überprüfung bei allen Oberliga- und Regionalligamannschaften, die den Wunsch geäußert haben, weiterhin mitzuspielen zu wollen, hat aber überhaupt nicht stattgefunden, sondern wurde allein zu Gunsten der Regionalligamannschaften unterstellt.Die vom BFV-Spielausschuss vorbereitete Beschlussvorlage, die der Beirat bestätigt hat, hätte nach der Rechtsauffassung unserer Verfahrensbevollmächtigten gar nicht getroffen werden dürfen, weil es sich hierbei um einen schwerwiegenden Eingriff in die Mitgliedschaftsrechte der teilnehmenden Vereine handelt, über den allein der Verbandstag als höchstes Organ des BFV beschließen darf. Für den Berliner Landespokal wurde im Gegensatz zum Ligaspielbetrieb der Berliner Spielklassen anlässlich der Corona-Pandemie vom letztjährigen Verbandstag keine Änderungen der Spielordnung vorgenommen, die den BFV-Beirat unter bestimmten Voraussetzungen ermächtigen, Änderungen des Spielmodus vorzunehmen. Somit war die Änderung des Spielmodus zu Lasten der Vereine unterhalb der Regionalliga durch den BFV-Beirat nicht rechtmäßig.Wir hatten auf Grund unserer Anträge erwartet, dass das Sportgericht dem BFV per Einstweiliger Anordnung aufgibt, das für morgen geplante Viertelfinale zwischen Viktoria Berlin und Tennis Borussia bis auf Weiteres abzusetzen, um einer Entscheidung des Sportgerichts nicht vorzugreifen. Der Spielausschuss des BFV setzt mit seiner heutigen Entscheidung, das Spiel stattfinden zu lassen, das falsche Signal. Wir prüfen jetzt, ob wir den Schritt vor die ordentlichen Gerichte gehen müssen, um unsere Rechtsposition zu sichern.Unser Präsident Michael Meister bezieht zur Situation wie folgt Stellung: „Wir haben in den Abfragen und Videokonferenzen von Anfang an deutlich zum Ausdruck gebracht, dass wir mit dem vom BFV favorisierten Modus nicht einverstanden sind und einen eigenen Vorschlag gemacht, der allerdings aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen nie zur Abstimmung gestellt worden ist. Die Sportfreunde des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) haben mit ihrer Entscheidung heute gezeigt, dass unser Vorschlag mehrheitsfähig ist, sofern man ihn richtig präsentiert. Auch wir treten für eine sportlich gerechte Lösung ein, aber wir wollen dabei niemanden benachteiligen, sondern allen die gleiche Chance geben, auch wenn auf Grund der Corona bedingten Verordnungslage notfalls bis zu den Halbfinals das Los entscheiden müsste. Das Finale am Tag der Amateure hätte jeder der 32 im Pokal verbliebenen Mannschaften verdient, nicht nur fünf Regionalligateams. Das widerspricht meinem Sportsgeist. Wir kämpfen nicht gegen den Berliner Amateurfußball, sondern für ihn.“

On top verweisen die Tempelhofer noch auf die Lösung des Thüringschen Fußballverandes:

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