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Hermsdorf schnappt Borsigwalde elf Kids weg

Jahrgang 2013 trägt von einem Tag auf den anderen Rotweiß statt Blauschwarz +++ In einem Vereinsbrief erheben die Schwarblauen schwere Vorwürfe gegen die Rotweißen +++ Berliner Fußball Verband wird eingeschaltet +++ Bild: Symbolfoto

Gängige Praxis oder Einzelfall ? Zumindest objektiv betrachtet (siehe Vereinsmitteilung SC Borsigwalde) scheint es ein Negativ Beispiel im Berliner Jugendfußball zu sein. Doch was war passiert ? Elf Spieler des Jahrgangs 2013 wechseln vom SC Borsigwalde zum VFB Hermsdorf, weil die Trainer (zwei Eltern) es so wollen. Die Tegeler erbost das, aus Protest veröffentlichen sie eine Vereinsmitteilung auf ihrer Homepage. Das große Dilemma des Kinder- und Jugendfussballs (nicht nur in Berlin) offenbart sich darin. Zusammengefasst: Borsigwalde war sich mit den Coaches (Eltern) des Jahrgangs 2013 (F2) für die neue Saison schon einig, forderte aber als Bedingung von einem der beiden die Absolvierung einer Trainer Lizenz. Das soll, laut Verein, schon seit längerer Zeit kommuniziert worden sein. Erst gab es ein „Ja“ und plötzlich ein „Nein“ der beiden Trainer (Eltern) . Strahlender Dritte wird der VFB Hermsdorf, der alle Protagonisten (zwei Trainer und elf Spieler) ab der neuen Saison sein Eigen nennen darf. Weil die Trainereltern, so die Version von Borsigwalde, einen Rückzieher ihrer Zusage machen. Abwerbungsvorwürfe werden schnell erhoben, die weisen die Rotweißen (Jugendleiter) zurück :

„Die betreffenden Trainer baten den Vorstand schon vor längerer Zeit um ein Vorstellungsgespräch. Dieses konnte aus organisatorischen Gründen erst am 26.05.2021 stattfinden. Über eine verbindliche Zusage der Trainer für die Saison 2021/22 beim SC Borsigwalde war uns nichts bekannt.“ Im Klartext: Man habe nicht abgeworben. Trainer und Mannschaft sind zugelaufen. Jugendleiter Hermsdorf: „Zum Thema hinzuzufügen ist, dass es bei Abgängen von Trainern die Regel ist, dass ein Teil der Mannschaft ebenfalls den Verein verlässt, um die Möglichkeit wahrzunehmen sich neu zu orientieren.“ (Quelle SC Borsigwalde).

Borsigwalde meldet den Vorgang offiziell an den Berliner Fußballverband. In den sozialen Medien weist Martin Meyer (BFV) vorsorglich auf einen Teil des neuen digitalen Grundlehrgangs hin:

„Vereinswechsel“: An dieser Stelle möchten wir deutlich werden: Kinder und Jugendliche sollen in ihrem lokalen Umfeld spielen und sich gemeinsam mit ihren Freund:innen weiterentwickeln. Ein Vereinswechsel sollte immer aus eigenem Antrieb zustande kommen und nicht durch die Erwachsenen befeuert werden. Abwerben von anderen Vereinen ist daher tabu! Die direkte Kontaktaufnahme zu Kindern und Jugendlichen widerspricht nicht nur dem Kinder- und Jugendschutz, sondern vor allem auch der Kollegialität unter den Vereinen. Anfragen zum Vereinswechsel haben daher immer auf offiziellem Wege über den aktuellen Verein der Spieler:innen zu erfolgen. Nur diesem Verein obliegt dann die Informationsweitergabe an die Erziehungsberechtigten. Auch bei ausbleibender Weiterleitung der Anfrage ist die Kontaktaufnahme zu unterlassen. Im Falle einer Probetrainingsanfrage durch Spieler:innen, die schon bei einem anderen Verein aktiv sind, ist dieser Verein ebenfalls zu informieren. Wir empfehlen daher die Erarbeitung eines klaren Prozesses in den Vereinen, inkl. Antrag zum Probetraining, der durch die Erziehungsberechtigten zu unterschreiben ist. Hier geht es auch um den Versicherungsschutz, der für Nichtmitglieder Deines Vereins andernfalls nicht greift.

Ob diese Regeln allerdings helfen können, ist mehr als fraglich. Der Kinder und Jugendfußball steckt in einer tiefen Krise, Corona kommt on top noch dazu. Hier geht es zum

Jugendbrief vom SC Borsigwalde:

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